Betriebsbesichtigung der Rübenkrautfabrik Nienaber
Liesborn: Der Heimatverein Liesborn e.V. beschäftigt sich in diesem Jahr mit dem Schwerpunktthema: Lebensmittel – Mittel zum Leben.
Zur Auftaktveranstaltung hatte der Verein zur Betriebsbesichtigung der Liesborner Rübenkrautfabrik Nienaber eingeladen. Rund 40 Teilnehmer ließen sich die Gelegenheit nicht nehmen, sich selbst ein Bild von der heimischen Fabrik zu machen, in der feinstes Rübenkraut produziert wird. In seiner Begrüßung stellte Wilhelm Plümpe, Vorsitzender des Heimatvereins fest, dass früher das Rübenkraut allgemein als „Arme-Leute-Essen“ galt. Inzwischen hat es sich zu einer besonderen Delikatesse etabliert, das längst nicht nur als leckerer Brotaufstrich verwendet wird, sondern auch beim Backen und Kochen zum Einsatz kommt.
Die anschließende Führung übernahmen die Betriebsinhaber Hildegard und Klaus Nienaber gemeinsam. Zunächst gab es einen kurzen Überblick über die geschichtliche Entwicklung des Betriebes. So betreibt die Familie Nienaber seit 1895 in vierter Generation neben ihrer Landwirtschaft eine Rübenkrautfabrik. Nach ihren Aussagen gibt es in Deutschland insgesamt nur zwei weitere vergleichbare kleine Rübenkrautfabriken.
Die Rüben werden überwiegend aus der Soester Börde angeliefert und zunächst in aufwändigen Verfahren gereinigt. Danach werden sie in großen Tanks gekocht, zerkleinert und der Saft von den Feststoffen getrennt. Die gesamte Produktion verläuft hauptsächlich in geschlossenen Systemen. Der Rübensaft wird dann weiter bis zur gewünschten Konsistenz eingedickt und in großen Behältern gelagert.
Zum Schluss servierte die Chefin persönlich kleine mit leckerem Rübenkraut bestrichene Häppchen.
Mit einer Diskussionsrunde, in der noch viele Fragen beantwortet wurden und einem Umtrunk endete der hochinteressante und sehr aufschlussreiche Abend.