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Ehrenmitglieder

Ehrenmitglieder des Heimatvereins Liesborn e.V.

Hedwig Diers, Bernhard Kemper und Gottfried Hermeyer

Am 21. September 2001 zeichnete die Gemeinde Wadersloh in einer Feierstunde im Rathaus zum ersten Mal 165 Bürgerinnen und Bürger aus, die sich über Jahrzehnte zum Wohle der Allgemeinheit ehrenamtlich und unentgeltlich eingesetzt haben. Ihr bürgerschaftliches Engagement hat im hohen Maß zum Wohlergehen unserer Gemeinde beigetragen. Diese Ehrungen fanden in den folgenden Jahren immer wieder im mehrjährign Rhythmus statt. Für einige viel zu früh verstorbener Ehrenmitglieder sowie für den Vorsitzenden des Liesborner Heimatvereins kam diese Ehrung leider zu spät. An dieser Stelle soll versucht werden, sie mit diesem Nachruf posthumen zu ehren.

 

DiersHedwig DiersHedwig Diers  * 22. Februar. 1934   + 13. Dezember. 1998

Nicht nur in Liesborn wird Hedwig Diers wegen ihres ehrenamtlichen Engagements auf verschiedenen Ebenen unvergessen bleiben. Sie hatte vielseitige Fähigkeiten, die sie zum Wohle der Allgemeinheit, vor allem aber für die Landfrauen, die bäuerlichen Familien, die Kultur und die Heimatbewegung im ländlichen Raum einsetzte.

Geboren und aufgewachsen ist Hedwig Diers, geb. Tönnissen auf dem elterlichen Hof in Wadersloh-Basel. Sie absolvierte eine landwirtschaftliche Haushaltslehre und studierte in Gießen. Nach abgeschlossenem Studium war sie kurze Zeit bei der Landwirtschaftskammer Münster und später als Lehrerin in Elsfleth tätig.

Für Hedwig Diers, Ehefrau des Landwirtes und früherem Schwarzbunt-Präsidenten Paul Diers aus Liesborn, begann mit der Übernahme des Vorsitzes des Liesborner Landfrauenverbandes eine langjährige überaus verdienstvolle ehrenamtliche Tätigkeit. Als Vorsitzende von 1973 bis 1990 bot sie ihren Mitgliedern zahlreiche Seminare zur Weiterbildung an. Besonders wichtig war ihr die soziale Absicherung der Bäuerinnen. Von 1986 bis 1994 war sie Kreisvorsitzende und später Ehrenvorsitzende dieser Organisation.

Darüber hinaus übernahm Hedwig Diers berufsständische Mitverantwortung auf überregionaler Ebene. So wurde sie zeitweilig auch als Schöffin beim Amtsgericht in Beckum um beim Landgericht in Münster berufen.

Ihr großes Hobby war das Sticken. Bei vielen Gelegenheiten demonstrierte sie auf diesem Gebiet ihre umfangreichen Kenntnisse. Ihre Handarbeitsausstellungen, vorwiegend im Museum „Abtei Liesborn“ und ihre Handarbeitsbücher fanden großes Interesse und viel Bewunderung.

Am 27 September 1985 wurde Hedwig Diers zur Vorsitzenden des neu gegründeten Heimatvereins Liesborn e.V. gewählt. Sie war damit gleichzeitig auch die erste Frau im Kreis Warendorf, die einem Heimatverein vorstand. Engagiert und weitsichtig entwarf sie die Vereinskonzeption und setzte ihre visionären Ideen beharrlich um.

Bereits kurz nach ihrem Amtsantritt gründete sie die Liesborner Trachtengruppe, die heute mit ihrer schmucken münsterländischen Sonntagstracht zum gern gesehenen Aushängeschild Liesborns geworden ist. Ein großes Anliegen war ihr der Erhalt der zum Teil verfallen Friedhofskapelle, die unter ihrer Regie aufwendig saniert wurde. Für den Wettbewerb „Unser Dorf soll schöner werden“ initiierte sie zahlreiche Pflanzaktionen im Dorf. Immer war sie selbst mit vor Ort und legte Hand an.

Mit Rücksicht auf ihre Gesundheit legte sie 1991 ihr Amt als Vorsitzende der Heimatvereins Liesborn e.V. nieder. Für ihre großen Verdienste ernannte die Mitgliederversammlung sie zum Ehrenmitglied des Heimatvereins.

Hedwig Diers hat ihre letzte Ruhe in Wessttönnen bei Werl gefunden.

 

KemperBernhard Kemper

Bernhard Kemper  * 9. Januar 1927   + 10. September 2000

Über viele Jahrzehnte stand Bernhard Kemper in Liesborn im öffentlichen Leben und bekleidete dabei wichtige Ehrenämter, in denen er segensreich wirkte.

Geboren wurde er als Sohn eines Fabrikantenehepaars in Westönnen bei Werl. In den Kriegsjahren wurde er zum Reichsarbeitsdienst eingezogen und geriet 1945 in russische Gefangenschaft. Nach seiner Entlassung absolvierte er zunächst eine Schreinerlehre in Stromberg. Im Jahre 1948 übernahm er den elterlichen Betrieb und legte damit das Fundament für einen großen wirtschaftlichen Aufschwung. Als Unternehmer und Fabrikant war er über Jahrzehnte der größte Arbeitgeber am Ort. Mit seinen Niederlassungen in Hamburg und Mol/Belgien beschäftigte er zeitweise über 450 Mitarbeiter. Etliche Jahre engagierte er sich auch als Bundesvorsitzender des Arbeitgeberverbandes Holz in der Verbandspolitik.

Das Ehrenamt hatte für Bernhard Kemper immer einen hohen Stellenwert. 25 Jahre war er erster Vorsitzender der Liesborner Schützenverein. Er war zeitweise Vorsitzender des Fördervereins des Antonius-Kindergartens. Er war Mitglied des Kirchenvorstandes und das erste Ehrenmitglied der Freiwilligen Feuerwehr. Er unterstützte darüber hinaus nahezu alle Liesborner Vereine.

Als Vorsitzender des Schützenvereins bereitete Bernhard Kemper 1985 die Gründung des Liesborner Heimatvereins federführend vor und bekleidete von 1991 bis 1998 den Vorsitz. In seiner Amtszeit wurde die Christophorus-Kapelle auf dem Friedhof fertig gestellt. Die umfangreichen Arbeiten am Heimatbuch „Liesborner Spuren“ konnten in Angriff genommen und beendet werden. Er initiierte zahlreiche Maßnahmen zur Dorfverschönerung. Außerdem führte er mehrmals die Kreiskommission im Rahmen des Wettbewerbes „Unser Dorf soll schöner werden“ durch das Liesedorf und konnte für seine Heimat schöne Erfolge erzielen. Für seine vielfältigen Verdienste wurde er 1998 zum Ehrenmitglied des Heimatvereins Liesborn e.V. ernannt.

Sein großes Hobby war die Jagd, an der er als Revierinhaber viele Liesborner Jäger teilhaben lies. Die Pflege des jagdlichen Brauchtums war ihm ein besonderes Anliegen. Über 50 Jahre gehörte er als Gründungsmitglied dem Kegelclub „Craddys“ an.

Seine besonderen Eigenschaften waren Familiensinn, Großzügigkeit, Optimismus und Humor. Mit Bernhard Kemper verliert Liesborn eine bedeutende und engagierte Persönlichkeit, die vielfältige Spuren hinterlässt.

Bernhard Kemper wurde am 15. September 2000 unter großer Anteilnahme der Liesborner Bevölkerung zu Grabe getragen.

 

HermeierGottfried HermeyerGottfried Hermeyer  * 4. Dezember 1932   + 19. Oktober 2000

Im Alter von 67 Jahren starb 19. Oktober 2000 Gottfried Hermeyer. Mit seinen großen Engagement, seiner Kreativität und seinen zahlreiche Initiativen in verschiedenen Vereinen hat er über Jahrzehnte das Liesborner Gemeindeleben aktiv mitgestaltet und bereichert.

Geboren und aufgewachsen ist er im Malergeschäft seiner Eltern an der Lippstädter Straße. Nach dem Schulbesuch absolvierte er zunächst eine Gärtnerlehre, die er mit der Gesellenprüfung abschloss. Es folgte danach eine Malerlehre im Betrieb seines Vaters. Die Meisterprüfung im Malerhandwerk legte er 1957 ab.

Den elterlichen Betrieb, der schon von seinem Großvater gegründet wurde, übernahm er 1968 in dritter Generation und beschäftigte danach über Jahre durchschnittlich 2-3 Gesellen und 2 Lehrlinge. Insgesamt haben in seinem Betrieb rund 20 Auszubildende das Malerhandwerk erlernt.

Gottfried Hermeyer hat sich sein ganzes Leben lang für Liesborn engagiert. 16 Jahre war er 1. Vorsitzender des Liesborner Kirchenchores. Ehrenmitglied war er auch im Männergesangverein Frohsinn. Seine besondere Leidenschaft galt dem Karneval. Unvergessen sind seine von Witz und Humor getragenen Büttenreden. Seiner alleinigen Initiative ist der inzwischen überaus erfolgreiche Liesborner Rosenmontagszug zu verdanken, den er 1973 erstmalig aus einer Laune heraus in eigener Regie spontan organisierte und in den folgenden Jahren immer weiter ausbaute.

Beim Heimatverein Liesborn e.V. war er ein Mann der ersten Stunde. Von 1985 bis 1993 bekleidete er das Amt des stellvertretenden Vorsitzenden. Er schuf u.a. das Logo des Vereins, kreierte den Liesborner Klosterkluck und beteiligte sich in vorderster Front an der Renovierung und Gestaltung der Christophorus Kapelle. Für seine Verdienste wurde er 1998 zum Ehrenmitglied ernannt.

Sein Leben in der Öffentlichkeit war geprägt vom Verantwortungsbewußtsein für seine Gemeinde. Viele Menschen erfreuten sich an seinem stillen, hintergründigen Humor und profitierten von seiner großen Hilfsbereitschaft.

Seine Beerdigung fand unter großer Anteilnahme der Bevölkerung am 22. Oktober 2000 statt.

 

Else Hermeyer   * 13. April 1933   + 21. Juli 2021

Bild_2021-09-12_195743.pngElse Hermeyer

Im Alter von 88 Jahren starb 21.Juli 2021 Else Hermeyer. Sie war Mitbegründerin der Trachtengruppe des Heimatvereins Liesborn e.V. und viele Jahre deren engagierte Leiterin.

Else Hermeyer wurde kurz nach der Machtergreifung der Nazis am 13. April 1933 als Tochter der Eheleute Paula und Kaspar Hölkemann in Liesborn-Göttingen geboren und wuchs dort zusammen mit drei Schwestern auf. Sie besuchte die Göttinger Volksschule und verbrachte als Kind, wie sie selbst in einem Artikel im Liesborner Geschichtsheft Nr. 10 schreibt, viel Zeit, manchmal tagelang auf den umliegenden Höfen, mit deren Bewohnern sie, wie es damals innerhalb ihrer Nachbarschaft allseits üblich war, intensive freundschaftliche Kontakte pflegte. Allerdings wurde diese Idylle traumatisch beendet, als sie im Sommer 1945 als 12-jährige erleben musste, wie eine junge Frau, auf deren Hof sie übernachtete, von plündernden osteuropäischen befreiten Zwangsarbeitern erschossen wurde. Die schrecklichen Geschehnisse in dieser Nacht haben sie ihr Leben lang begleitet.

Nach der Schulzeit nahm sie eine Stelle bei der Wadersloher Strumpffabrik Laufer an. In dieser Zeit lernte sie den Liesborner Malermeister Gottfried Hermeyer kennen, den sie 1956 heiratete. Das Paar bezog in Gottfrieds Elternhaus an der Lippstädter Straße ihre Wohnung und bekam drei Kinder. Neben den Aufgaben in der Familie unterstützte sie ihren Mann im Malergeschäft.

Else Hermeyer war eine gesellschaftlich engagierte Frau. Schon früh fand sie eine Heimat im Liesborner Kirchenchor. Sie spielte Tennis und hielt sich als festes Mitglied in der Montagsgruppe sportlich fit. Zudem hatte sie ihren Kegelclub und einen großen Freundeskreis. Die Veranstaltungen der KFD, bei der sie keine Termine ausließ, waren ihr wichtig, Als ihr Mann Gottfried 1973 zusammen mit anderen Liesborner Karnevalisten die Rosenmontagsfreunde gründete, war sie von Anfang mit dabei und beteiligte sich bis zum Schluss regelmäßig an den Umzügen.

Else Hermeyer war ein Organisationstalent, denn neben ihre zahlreichen Freizeitaktivitäten stand ihre Familie, deren Mittelpunkt sie war, immer an erster Stelle. Eine große Zäsur in ihrem Leben erfuhr sie, als ihr Mann Gottfried im Oktober 2000 starb. Auch er war im Dorfleben an verschiedenen Stellen überaus aktiv und hat zahlreiche Akzente gesetzt. (siehe auch Liesborner Geschichtsheft Nr. 16)

Große Verdienste hat sich Else Hermeyer im Liesborner Heimatverein erworben, bei dem sie von 1990 bis 2007 dem Vorstand angehörte. Mit kreativen Beiträgen hat sie das Erscheinungsbild des Vereins nach außen deutlich mitgeprägt. Jahrelang hat sie sich um die den Liesborner Verkehrsopfern gewidmete „Christophorus Kapelle“ gekümmert und zusammen mit Irmgard Buttermann die drei am Rottbach gelegenen Kreuzwegstationen gepflegt.

Else Hermeyer gehörte zu den Gründungsmitgliedern der von der ersten Vorsitzenden Hedwig Diers 1986 initiierten Trachtengruppe. Mit viel Leidenschaft hat sie an der Seite der Vorsitzenden an der Zusammenstellung und Anfertigung der Trachten, vor allem der prächtigen Hauben federführend mitgearbeitet. Diese farbenfrohen, aus edlen Stoffen selbst gefertigten Trachten, die den historischen Vorbildern der Münsterländer Sonntagstracht nachempfunden sind, wurden von Anfang an von den Liesborner Damen und Herren bei großen Empfängen, z.B. beim Bundespräsidenten in Bonn oder beim Ministerpräsidenten in Düsseldorf, präsentiert. Vor allem aber in Liesborn und Umgebung war diese Gruppe sehr gefragt und immer wieder ein „Hingucker“.

Als Hedwig Diers 1990 die Leitung niederlegte, übernahm Else Hermeyer diese Aufgabe und behielt sie bis 2007. Als talentierte Sängerin gründete sie den Liederkreis der Trachtengruppe, der immer wieder bei öffentlichen Anlässen mit vielstimmigen Heimat- und Volksliedern die Zuhörer erfreute. Das Highlight dieser Auftritte war der Bädertanz, für den Else Hermeyer die Choreographie entworfen hatte.

Für ihre außerordentlichen Verdienste um den Heimatverein Liesborn e.V. wurde Else Hermeyer am 30. November 2007 zum Ehrenmitglied ernannt.

Mit dem Tod von Else Hermeyer verliert ihr Heimatdorf eine Persönlichkeit, die das gesellschaftliche Leben Jahrzehnte lang mitgeprägt hat.

 

Jürgen Wende   *09. Januar 1956   + 01. November 2018

Bild_2021-09-12_202530.pngJürgen WendeAm 01. November 2018 starb nach kurzer schwerer Krankheit der Vorsitzende des HeimatvereinsLiesborn e.V. Jürgen Wende im Alter von nur 62 Jahren. Sein viel zu früher Tod löste nicht nur bei seiner Familie große Trauer aus. Auch die ganze Dorfgemeinschaft war tief getroffen und hatte eine große Persönlichkeit verloren, die jahrelang in etlichen ehrenamtlichen Bereichen segensreich gewirkt hatte.

Jürgen Wende wurde am 9. Januar 1956 in Hagen geboren, wo er als 2. Kind seiner Eltern zusammen mit einem älteren Bruder wohlbehütet aufwuchs. Nach Abschluss seiner Schulzeit absolvierte er eine kaufmännische Ausbildung. Danach ging er für 8 Jahre als Fernmelder zur Bundeswehr und verlies diese mit dem Rang des Oberfeldwebels. Anschließend durchlief er ein Studium, welches er als staatlich geprüfter EDV-Betriebswirt/Wirtschaftsinformatiker abschloss. In seiner Bundeswehrzeit war er in Lippstadt stationiert und lerntehier seine zukünftige Ehefrau Mechthild Liesemann aus Liesborn-Hentrup kennen. Nach der Hochzeit errichteten die beidenein schönes Eigenheim im Liesborner Eickenpfahl. Vervollständigt wurde das Glück durch die Geburt ihrer drei Kinder.

Nach verschiedenen beruflichen Stationen übernahm Jürgen Wende 1994 eine Stelle als Hauptabteilungsleiter EDV und Projektmanager bei der Firma LR Health & Beauty System GmbH in Ahlen. Seine anspruchsvolle Arbeit erfüllte ihn mit Freude und Leidenschaft, aber auch mit großem Stolz.

Nicht nur als Vor- und Querdenker, sondern auch für unkonventionelle Denkanstößehatte sich Jürgen Wende einen Namen gemacht. Seine Hilfsbereitschaft galt als beispielhaft.Er war ein absoluter Perfektionist im Umgang mit den modernen Kommunikationstechniken und den neuen Medien. Seine besondere Leidenschaft galt der Fotographie.

Daneben hat sich Jürgen Wende schon früh im öffentlichen Leben engagiert, wo er sich mit seiner großen Professionalität und seiner ganze Hingabe für seine gesellschaftlichen Aktivitäten einsetzte.

So engagierte sich Jürgen Wende in der „Gruppe Fermate“, einerChorgemeinschaft, die er mitgegründet hatte und dabei seine musikalischen Fähigkeiten als Chorleiter und Gitarristeinsetzte. Schwerpunktmäßiges Betätigungsfeld dieser Gruppe war die Begleitung von Jugendmessen, die sich in den 1980-er Jahren großer Beliebtheit erfreuten.

Von 2007 bis zu seinem frühen Tod war er Mitglied des Vorstandes des Heimatvereins Liesborn e.V. und bekleidete hier verschiedene Ämter, zunächst als Beisitzer, dann als Kassierer. Hier erwarb er sich große Verdienste bei der Umstellung der umfangreichen Mitgliederlisten auf Excel-taugliche Formate und bei der von den Banken verlangten SEPA-Umstellung.

Daneben war er von 2012 bis 2016 verantwortlicher Schriftleiter der Liesborner Geschichtshefte, wo er neben der redaktionellen Verantwortung zusammen mit dem Redaktionsteam die Heftkonzeptionen entwarf und auch zahlreiche Artikel beisteuerte. Im Anschluss an die Veröffentlichung des Heftes Nr. 30 verfasste er in einer unermüdlicher Fleißarbeit ein Register aller bisher erschienenen Hefte von 1992 bis 2015, in dem nicht nur die einzelnen Artikel und Fotos aufgeführt sind, sondern auch sämtliche Autoren mit den Hinweisen auf deren Artikel.

Viele Ereignisse und Geschehnisse neuerer Liesborner Heimatgeschichte sind erst durch ihn bekannt geworden. Sein unermüdlicher Drang, alte Dokumente zu sichten und zu digitalisieren, um sie dem Heimatverein und weiteren Institutionen, z.B. dem Kreisarchiv Warendorf und damit der breiten Bevölkerung dauerhaft zur Verfügung zu stellen, hat viele neue und überaus wertvolle Erkenntnisse gebracht.

Jürgen Wende war in verschiedensten Initiativen aktiv, so z.B. bei der Suche nach einer neuen Ärztin/einem Arzt, als die letzte Liesborner Arztpraxis geschlossen wurde. Er war Mitglied im kommunalen Touristik-Netzwerk der Gemeinde Wadersloh sowie weiteren öffentlichen Gremien, wo seine Denkanstöße und Ideen gerne angenommen und umgesetzt wurden.

Am 24. Nov. 2017 wurde Jürgen Wende als Nachfolger des langjährigen Vorsitzenden Wilhelm Plümpe zum Vorsitzenden des Heimatvereins gewählt. Er übernahm dieses Amt mit großem Tatendrang und begann sofort damit, für seine Ideen zur Neukonzeption des Vereins zu werben und behutsam umzusetzen. Leider verblieb ihm dazu nur eine kurze Zeit, denn schon im Juni 2018 erkrankte er. Gleichwohl organisierte er noch in diesem Monat fast im Alleingang den Schlösser- und Burgentag auf „Haus Heerfeld“ in Liesborn, der einen großen Besucherandrang zu verzeichnen hatte und damit ein riesiger Erfolg wurde.

Besonders bewundernswert war, dass Jürgen Wende, obwohl er nicht in Liesborn geboren und aufgewachsen ist, sich voll und ganz mit seinem Heimatdorf identifiziert und sich mit seinen vielfältigen Talenten und Fähigkeiten in die Gesellschaft eingebracht hat. Er war überaus bekannt und geschätzt.

Sein viel zu früher Tod reißt eine große, kaum zu schließende Lücke. Seine Familie, der Heimatverein und die Liesborner Bevölkerung haben einen lieben Menschen und eine große Persönlichkeit verloren.

Jürgen Wende wurde am 10. November 2018 unter großer Anteilnahme der Bevölkerung auf dem Liesborner Friedhof beigesetzt.

 

Wilhelm Plümpe